Von Kunstmessen, Fotoausstellungen, Bildauswahl und Topsellern?
Als ich neulich mit meiner Planung für meine Koje auf der nächsten Kunstmesse in Köln und meine Einzelausstellung in Zweibrücken gestartet bin, stand ich wie schon so oft vor der Frage, welche Bilder ich zeigen werde. Das ist gar nicht so einfach. Der Grat zwischen Wiedererkennung und Wiederholen kunstaffinen Messe- und Ausstellungsbesucher:innen ist meiner Meinung nach sehr schmal. Und dann ist da ja noch die Frage nach der Aussicht auf einen Verkaufserfolg. Schließlich ist das neben Bekanntheitsgrad und Reichweite eines der größten Ziele einer Kunstmesse. Zumindest der Zeitaufwand und die Kosten sollten am Ende des Tages wieder rein kommen.
Das vorausgeschickt habe ich mir mal angeschaut, welches meine Publikumslieblinge sind, die ich bisher am meisten verkauft habe.
Was macht sie zu Topsellern? Oder besser wer oder was macht sie dazu?
Eine Definition – Professor Doktor Google sagt:
“Ein Topseller, auch als Verkaufsschlager oder Kassenschlager bezeichnet, ist ein Produkt, das sich überdurchschnittlich gut verkauft und bei den Kunden besonders beliebt ist. Verkaufsschlager sind in der Regel charakterisiert durch hohe Verkaufszahlen, eine starke Nachfrage und eine positive Resonanz im Markt.”
Aber wie wird ein Produkt zum Verkaufsschlager?
Professor Doktor Google: “Dies kann durch gezieltes Marketing, ansprechende Produktpräsentationen, eine gute Lagerhaltung und kontinuierliche Marktbeobachtung erreicht werden.”
Wann ist ein Bild gut? Und wann kauft ein Betrachter ein Bild?
Ein paar Gedanken dazu. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Bildaufbau, emotionale Bildwirkung, Originalität & Kreativität und die technische Umsetzung tragen dazu bei, dass ein Bild als “gut” empfunden wird und Betrachter:innen in seinen Bann zieht. Aber nicht jedes Bild hat deshalb das Potential zum Topseller zu werden. Meiner Meinung nach ist neben der Tatsache, ob es sich um ein gutes Bild handelt, die simple Frage ausschlaggebend, ob sich Betrachter:innen das Bild ins Wohnzimmer hängen würde. Beispiel: Die Bilder von den Trucker Fahrern in meinem jüngsten Buch “Angles Morts” funktionieren als Serie im Buch sehr gut. Allerdings halte ich persönlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Bilder jemand in sein Wohnzimmer hängt für sehr gering. Und natürlich gibt es sicherlich noch 1.001 weitere Gründe. Nicht zuletzt auch die Art der Ausführung des Exponates, das Format und der Preis.
Aber wer macht die Bilder zu Topsellern?
Bei meinen Publikumslieblingen handelt es sich ausschließlich um Arbeiten, die ich regelmäßig auf Ausstellungen und Kunstmessen präsentiert habe. Nur in sehr seltenen Fällen gibt es Anfragen durch die reine Online-Präsentation. Bei Bildern die ich nicht mehr regelmäßig in der Öffentlichkeit zeige, lassen die Verkaufszahlen rasant nach. Bilder die in der Schublade liegen und weder online noch an der Wand gezeigt werden, haben gar keine Chance zu Topsellern zu werden.
Noch kurz zu MEINEN TOPSELLERN
Seit meiner ersten Einzel-Ausstellung 2011 in Harxheim “Faszination Architektur & Design” habe ich knapp 275 großformatige Arbeiten* verkauft.
Baker Street
London 2019
Vivian Maier Photo Contest 2023-2024 – ausgewählt für die Ausstellung der 20 besten Einreichungen
11x verkauft
Bundeskunsthalle
Bonn 2016
Suisse Photo Club Award 2022 – 1. Platz im Jury Voting
10x verkauft
FraPort
Frankfurt 2013
9x verkauft
MUDAS
Madeira 2018
Finalist bei den TDM Awards 2021
Honorable Mention beim World Masters of Photography Award 2023
8x verkauft
Die beiden nachstehenden Topseller habe ich in meinen ersten Ausstellungen regelmäßig gezeigt. Seit ich sie nicht mehr regelmäßig präsentiere, sind die Verkaufszahlen schlagartig stagniert.
Macys
New York 2012
8x verkauft
NYC in Motion
New York 2010
7x verkauft
*großformatig im Sinne meiner Definition = Kantenlänge größer 30 cm